Carl-Friedrich Hanckes

Carl Friedrich Hanckes wurde am 21. Oktober 1829 als Sohn des Ziegeleibesitzers Hinrich Hanckes und dessen Ehefrau Anna Margaretha, geborene Behling, in Lehe geboren.

Hanckes wuchs in einer Zeit der baulichen Hochkonjunktur auf, ausgelöst durch den Bau der Hafenanlagen in Bremerhaven. Das hatte zur Folge, dass im Jahre 1840 in C.F. Hanckes Geburtsort Lehe vier Ziegeleien und vier Kalköfen produzierten. Die wirtschaftlichen Verhältnisse seiner Eltern machten es daher möglich, die höhere Schule und anschließend das Polytechnikum (Technische Hochschule) in Hannover zu besuchen.

Anfang der 1850er Jahre wurde C.F. Hanckes Mitarbeiter der Hafenbaubehörde in Bremerhaven unter van Ronzelen. Die Erweiterung des Neuen Hafens sah ihn bereits in der Bauleitung beschäftigt. Nach bestandenen Staatsexamen wurde er im Jahre 1863 zum Baukondukteur 1.Klasse ernannt. Er kümmerte sich neben seiner Hauptbeschäftigung auch um den Ausbau der Kanalisation in Bremerhaven. Im Jahre 1864 entwarf er ein Trockendock für die Firma Ulrich an der Geeste und leitete auch „nebenamtlich“ dessen Ausführung.

Nach dem Tode van Ronzelens am 30. November 1865 wurden C.F. Hanckes „unter Bewilligung eines Jahresgehaltes von 1500 Talern alle Funktionen, die dem Baurat van Ronzelen oblagen, übertragen“. Im Jahre 1869 wurde er Wasserbauinspektor und 1872 Hafenbaudirektor mit dem Titel Baurat.

Neben dem Trockendock der Firma Ulrich schuf Hanckes u.a.

  • 1870/71 das alte Lloyd -Dock mit Ausbesserungswerkstatt (heute Gustav W. Rogge), die Erweitung des Neuen Hafens (allerdings mit zeitlicher Verzögerung, bedingt durch den deutsch-französischen Krieg 1870/71)
  • 1870/76 den Kaiserhafen I und die kleine Kaiserschleuse
  • 1885 den Leuchtturm Roter Sand
  • 1897/99 die Seezeichen Meyers Legde und Eversand, die Erweiterung des Kaiserhafens I, die große Kaiserschleuse und das Kaiserdock I.


Unter seiner Leitung wurde die 1. Erweiterung der Bremerhavener Häfen, nach Gründung des Alten Hafens durch van Ronzelen, vollzogen.

Am 16. November 1891 starb Carl-Friedrich Hanckes im Alter von 62 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Wulsdorfer Friedhof.

Auf Veranlassung des Fördervereins hat sich die Seestadt Bremerhaven bereit erklärt, dieses Grab zu erhalten. Der Förderverein Maritimer Denkmalschutz e.V. hat die Pflege des Grabes übernommen. Somit konnte das Grab dieses bedeutenden Hafenbaumeisters und Schöpfers des Leuchtturms Roter Sand erhalten werden.

Der Förderverein legt jährlich am 21. Oktober, dem Geburtstag Carl-Friedrich Hanckes, am Grab einen Kranz oder ein Gesteck nieder.